Heute oder besser gestern Abend war das Thema im
Nachtcafe beim SWR :
„Leben online- wie das Internet uns verändert“.
Mit dabei waren unter anderem Sascha Lobo, ein Fürsprecher der sogenannten „digitalen Boheme“, Matthias Matussek, Spiegel-Autor und Betreiber des Video-Blogs
„Matusseks Kulturtipp“, ein Vater eines Onlinespiel-süchtigen Sohnes und ein Schweizer Käsemacher. Dieser lebt ohne Strom, Telefon- und Internetanschluss.
Er war früher auch süchtig (aber nicht nach dem Internet). Jetzt ist er zufrieden mit dem einfachen Leben auf der Alm. Bei uns gibt’s ja auch so jemand, nur noch radikaler: Öff Öff.
Darüber kamen mir folgende Gedanken: Kann man, soll man mehr erwarten als persönliche Zufriedenheit, mehr als ein sich selbst genügendes Leben? Reicht es, im persönlichen Bereich für andere da zu sein? Muss man sich nicht auch um seinen Nächsten sorgen? Wer ist mein Nächster? Mein Nachbar oder auch der Gefangene in der nächsten Stadt oder der Arme in Kambodscha?
Vielleicht ist es anmaßend, die ganze Welt verbessern zu wollen. Darüber gibt’s ja auch publizistischen Streit zwischen
William Easterly (
Wir retten die Welt zu Tode) und
Jeffrey Sachs (
Das Ende der Armut)
( (und als Zwischenposition
Paul Collier [
Die unterste Milliarde] ) . Es wäre vielleicht besser gewesen, wenn manch kommunistischer Weltverbesserer sich praktisch um die Menschen in seiner näheren Umgebung gekümmert hätte, anstatt eine neue Welt zu errichten.
Toll ist es natürlich, wenn man mit seinen Beruf etwas wirklich Gutes schafft. Die Produkte oder Dienstleistungen, die man gewöhnlich herstellt, mögen zwar mehr oder minder von Nutzen und notwendig für die Gesellschaft oder die Wirtschaft sein , aber das ist bestimmt nicht gleichzusetzen mit der Arbeit eines Arztes,
sozialen Unternehmers oder Waisenbetreuers.
ck10 - 15. Nov, 01:30